DIE ENGEL WERDEN IN DIE HÖLLE KOMMEN

 

Steht Frankreich am Rande eines Bürgerkrieges? Von seinem Katheder herab versichert uns Jean-Yves Camus, (der sich unbedingt für einen Experten des Rechtsradikalismus ausgeben möchte), dem sei keineswegs so. Dabei reiht er sich in die Riege derer ein, die sich über die Phantastereien der armen Hirnlosen lustig machen, die testen, wer der Angsthase ist, indem sie imaginäre Gefahren heraufbeschwören.

Und doch... Der brave Gallier, der gerne verstehen möchte, was ihm denn widerfährt in einem Land, von dem man nicht mehr richtig weiß, ob es noch den Namen «Frankreich» verdient, reißt die Augen ganz weit auf vor dem Schauspiel der Stadtguerilla, die ihm der Fernseher vermittelt. Syrien? Der Irak? Nein, das Departement Seine-Saint-Denis. André Gérin ist kommunistischer Abgeordneter und Ehrenbürgermeister von Vénissieux, eine gute Plattform, um zu wissen, was da draußen los ist, und der spricht frei von der Leber: «Alle Bestandteile eines Bürgerkrieges sind vorhanden» Bürgerkrieg? Hier muß man genauer sein: Der Soziologe Jean-Pierre Le Goff spricht von «Formen eines unterschwelligen Bürgerkrieges, mit ethnischem Einschlag». Das wichtige Wort ist: «ethnisch».

Es ist ein klassisches Szenario geworden: Ein Polizeiübergriff (oder das, was als solcher gedeutet wird...) wird von den «Jugendlichen» aus den «Vorstädten» zum Anlaß genommen, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: plündern, kaputtmachen, brandschatzen... im Namen der «Gerechtigkeit» natürlich. Im Nu machen die «Brüder» (und auch die «Schwestern», die oft noch hitziger sind) mobil. Das Departement Seine-Saint-Denis gibt wie immer den Ton an, man muß ja seinem Ruf gerecht bleiben. Clichy-sous-Bois, Montfermeil, Tremblay-en-France (wörtlich: 'Tremblay in Frankreich', ein nunmehr eher unpassender Name) gehen in Flammen auf. Wie ein Lauffeuer tauchen «Rächer» auch woanders auf, in Städten wie Rouen, Rennes, Lille, oder Toulouse.

«Alle Aktionen, die die Mobilmachung erweitern, sind willkommen», erklärt ungeniert ein gewisser Alexandre, 23 Jahre alt, der bei Solidarités Etudiantes Paris III aktiv ist, den Presseleuten. Es handelt sich dabei um eines jener linkslastigen Grüppchen, die auf dem Mist eines französischen Gemeinwesens gedeihen, das sich in einem Zustand der fortgeschrittenen Verwesung befindet.

Währenddessen macht die Staatsmacht (oder was davon übrigbleibt...) vor den Radaumachern und deren Komplizen ihren Kotau: Während Herr Cazeneuve, der französische Regierungschef, SOS-Rassismus sowie auch die LICRA (Liga gegen Rassismus und Antisemitismus) mit allen gebührlichen Ehren empfängt, um deren Gejammer respektvoll aufzunehmen, beeilt sich Herr Hollande – der keine Zeit gefunden hatte, sich um die Polizisten zu kümmern, die fast lebendig verbrannt wären, nachdem ihr Fahrzeug von ach so lieben «Jugendlichen» abgefackelt worden war dem neuen Helden der Vorstädte, Herrn Theo, sein Mitgefühl auszudrücken. Genannter Theo erhielt übrigens die Unterstützung des Fußballspielers Moussa Sissoko, des Schauspielers Omar Sy und des Ex-Tennisspielers Yannick Noah, was ja völlig normal ist: Unter Rassenbrüdern herrscht nämlich Solidarität, und das ist gut so, nur daß die Gallier sich davon eine Scheibe abschneiden könnten...

Ein ehemaliges Mitglied des RAID (Spezialeinheit der Einsatzpolizei), jemand also, der genau wissen muß, wovon er spricht, kündigte am 15. Februar in der Zeitung Présent an: «Die Aufstände dieser letzten Tage muten wie eine Generalprobe vor noch Schlimmerem an».

Vor dieser Sachlage ziehen es die braven Leute, die zwar durch die Medien und deren Strippenzieher hirnlos gemacht worden sind, vor, wie feige Straußvögel, die sie geworden sind, den Kopf in den Sand zu stecken. Muß man sie verurteilen, oder vielmehr bemitleiden? François Bousquet stellt mit Klarsicht fest: «die Europäer flüchten in ein verhängnisvolles Scheuklappendenken», sie sind «in der Opfermentalität verfangen, die unsere Welt beherrscht» (s. La droite buissonnière, Verlag Editions du Rocher, 2016). Die Art und Weise, wie das Problem der sogenannten «Migranten» (d.h. Invasoren) behandelt wird, spricht Bände: Die Eindringlinge sind natürlich Opfer, und wenn sie sich auch zu etlichen Entgleisungen hinreißen lassen (Überfälle, Raub und Vergewaltigungen): Das sind bloße Bagatelldelikte, denen man mit der gebührenden Nachsicht begegnen sollte.

Diejenigen, die heute meinen, sie könnten in der Realitätsverleugnung verharren und weiterhin fromme Scheinheiligkeit pflegen, täten gut daran, sich der Worte Ernst Jüngers in seinem Essay «Der Waldgang» zu erinnern:

Lange Perioden des Friedens begünstigen bestimmte optische Täuschungen. Eine von ihnen ist der Glaube, daß die Heiligkeit des Hauses auf der Verfassung basiert, durch sie gewährleistet wird. In der Tat basiert sie auf dem Vater, der an der Schwelle seiner Tür steht, von seinen Söhnen umgeben, die Axt in der Hand."

Überhören die Engel diese Botschaft, so werden sie mit der Hölle Bekanntschaft machen.

Pierre VIAL

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